„Ich freue mich, Ihnen heute offiziell melden zu können: Der Hochmoselübergang B50 mit der Hochmoselbrücke ist fertiggestellt“, sagte Arno Trauden, Geschäftsführer des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Rheinland-Pfalz, bei der offiziellen Verkehrsfreigabe des Hochmoselübergangs.
Kurz danach durchschnitten Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Verkehrsminister Dr. Volker Wissing und Steffen Bilger, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium das symbolische Band und begaben sich auf die Jungfernfahrt über einen Teil der insgesamt rund 25 Kilometer lange Neubaustrecke zwischen dem Autobahnkreuz Wittlich und dem Anschluss an die alte B 50 bei Longkamp.
Mit dabei waren zahlreiche Vertreter von Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik. Die mehr als 1.000 Besucher konnten den Festakt auf einer Videowand verfolgen. Begleitet wurde die Freigabe durch Dechant Moritz vom kath. Pfarramt Kues und Pfarrer Milde von der ev. Kirchengemeinde Bernkastel-Kues.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer bezeichnete den Hochmoselübergang als ein Beispiel für herausragende Ingenieurskunst „made in Rheinland-Pfalz“: „Hier wurde Brückenbaugeschichte geschrieben. Die engagierten Brücken- und Straßenbauer in Rheinland-Pfalz haben dieses Mammutprojekt in hervorragender Zusammenarbeit gestemmt“, so die Ministerpräsidentin.
Auch Verkehrsminister Volker Wissing würdigte die Leistung des LBM: „Unser Landesbetrieb Mobilität hat ein Jahrhundertbauwerk verantwortet. Sie können stolz auf dieses Projekt sein. Wir sind unglaublich stolz auf Sie“, sagte Wissing.
Steffen Bilger bezeichnete die Hochmoselbrücke als „ein wahres Meisterwerk deutscher Ingenieurskunst.“ Einst als „wintersicherer Lkw-Übergang über die Mosel“ geplant sei sie heute das Herzstück der neuen B 50 und verbinde Menschen über Landesgrenzen hinweg: vom Rhein-Main-Gebiet bis zu den Nordseehäfen in Belgien und den Niederlanden.
Die Hochmoselbrücke sei Teil eines der größten Infrastrukturprojekte in Deutschland, sagte auch Verkehrsminister Dr. Volker Wissing: „Wir bauen Infrastruktur. Wir schaffen Perspektiven. Die Menschen in der Region, entlang der Strecke werden enorm profitieren.“
Arno Trauden, Geschäftsführer des LBM, bezeichnete die Verkehrsfreigabe als Höhepunkt im 70. Jubiläumsjahr der Straßenverwaltung Rheinland-Pfalz. Mit Blick auf die lange Planungsgeschichte – die Anfänge liegen in den 60er-Jahren – dankte er der Region für ihre Geduld, ihr Verständnis und ihre Ausdauer. „Großprojekte wie dieses sind Investitionen von Generationen für Generationen. Sie eröffnen neue Wege – sie eröffnen neue Chancen“, so Trauden. „Danke auch für die politischen Unterstützungen auf allen Ebenen. Danke allen Firmen und Büros für herausragende Leistungen. Danke allen Verwaltungen und Behörden für die konstruktive Begleitung – Danke, dass der LBM dieses Projekt für Sie alle federführend realisieren durfte!“
Musikalisch begleitet wurde die Verkehrsfreigabe von einem Projektorchester unter der Leitung von Leo Schiffels. Elf Musikvereine und Mitarbeiter des LBM hatten sich hier zusammengefunden. "Vielen Dank für dieses musikalische Erlebnis", lobte Trauden, "Brücken und Musik verbinden gleichermaßen".
Besonders würdigte Trauden seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: „Stellvertretend möchte ich hier Edeltrud Bayer und Hans-Michael Bartnick vom LBM Trier nennen, die das Gesamtprojekt mit einem klasse Team verantwortlich gesteuert haben. Ich bin stolz auf diese tolle Mannschaft.“
Die 1,7 Kilometer lange und rund 160 Meter hohe Hochmoselbrücke ist das Herzstück einer rund 25 Kilometer langen Neubaustrecke der B 50neu zwischen der A 1 bei Wittlich und der bestehenden B 50 bei Longkamp. Der Hochmoselübergang bringt für den überregionalen Verkehr sowie für die Menschen in der Region und ihre Mobilitätsbedürfnisse große Vorteile. Auf direktem Weg werden hierdurch die belgischen und niederländischen Nordseehäfen sowie die belgischen Ballungsgebiete mit dem Rhein-Main-Gebiet und Südwestdeutschland verbunden. Die Einzugsgebiete Eifel, Hunsrück und die Moselregion mit ihrer beeindruckenden Kultur- und Weinlandschaft werden zudem besser erreichbar.
Die Baukosten belaufen sich auf rund 483 Millionen Euro, von denen der Bund den Großteil trägt. Der Anteil des Landes liegt bei 20 Millionen Euro. Etwa 35 Millionen Euro wurden in Naturschutzprojekte und Ausgleichsmaßnahmen investiert. Neben den baulichen Maßnahmen an der Straße selbst, wie den Grünbrücken, sind auf einer Fläche von mehr als 600 Hektar besondere landespflegerische Kompensationsmaßnahmen umgesetzt worden.
Die Hochmoselbrücke ist die höchste Bundesstraßenbrücke und nach der baden-württembergischen Kochertalbrücke (A 6) zweithöchste Brücke insgesamt in Deutschland.